Farbtemperatur (color temperature) ist für Nicht-Physiker ein irreführender Begriff, weil er von seiner Bedeutung her der intuitiven Farbempfindung widerspricht. Warum? Farben, die wir normalerweise als warm bezeichnen - nümlich orangerote Töne - sind auf der Farbtemperaturskala weiter unten angesiedelt, bläuliche Töne (die man intuitiv als kühl bezeichnet) haben eine hohe Farbtemperatur. Daran muss man sich erst mal gewöhnen. Notwendig zu wissen ist, dass die Farbtemperatur in Kelvin (K) angegeben wird, die physikalische Erklärung, wie es dazu kommt, ist in unserem Kontext aber völlig unerheblich. (Wer es dennoch unbedingt wissen möchte: Planck'sches Strahlungsgesetz)
Die Farbtemperatur wird im Color Management oft zur Beschreibung des Weißpunktes eines Farbraumes oder einer Lichtquelle verwendet. Weißpunkte typischer Farbräume liegen oft bei 5000 oder 6500 K. Kunstlicht hat aber teilweise weitaus niedrigere Weißpunkte bis hinab zu 2500 K, was beim Vergleich von Monitorfarben mit jenen reflektierender Vorlagen (wie Fotoabzügen oder Drucksorten) ein erhebliches Problem darstellt. Aus diesem Grund ist die Wahl des Umgebungslichtes ein entscheidendes Kriterium bei der Errichtung von Arbeitsplätzen für farbkritische Anwendungen.