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Farbraum

Farbräume (color spaces) sind abstrakte Gebilde. Das räumliche Anschauungsmodell ist für Farben deshalb so gut geeignet, weil diese (wegen der »trichromatischen« Natur unseres Sehsinnes) sehr gut mit Hilfe von drei Zahlenwerten beschrieben werden können.
Farbräume im Color Management verwenden als »räumliches Universum« üblicherweise das L*a*b-System. In diesem System hat jede sichtbare Farbe eine eindeutige Position, also konkrete Koordinatenwerte, an Hand derer exakte Berechnungen durchgeführt werden können.

Die Summe aller möglichen Farben eines speziellen Farbsystems (z.B. RGB oder CMYK) bildet in diesem Koordinatensystem einen virtuellen Körper, der als Farbraum bezeichnet wird.

Die räumliche Form bzw. deren Grenzflächen bestimmen, welche Farben »innerhalb« und welche »außerhalb« des jeweiligen Farbraumes liegen, und somit, welche Farben darin abbildbar bzw. überhaupt möglich sind. Der dadurch definierte Gesamtfarbumfang wird auch als Gamut bezeichnet. Die Formen solcher Farbräume können sehr unterschiedlich sein. Die »grobe Erscheinung« eines Farbraumes definiert sich hauptsächlich dadurch, welches Farbsystem ihm zu Grunde liegt. RGB-Farbräume, also solche, die mit additiver Farbmischung zu Stande kommen, haben eine andere, meist einfachere Form, als CMYK-Farbräume, welche komplexere subtraktive Farbmischsysteme repräsentieren. Seine Größe ergibt sich hauptsächlich dadurch, wie intensiv die verwendeten Primärfarben sind.

Eine formale Gemeinsamkeit aller Farbräume ist, dass sie oben die hellsten Farbtöne beinhalten, unten die dunkelsten und in den Randzonen des Mittelbereiches die bunten, von denen die Grund- oder Primärfarben jene mit der höchsten Sättigung sind, also räumlich gesehen die seitlichen Eckpunkte bilden. Auf der gedachten Linie zwischen dem hellsten Punkt (Weißpunkt) und dem dunkelsten Punkt (Schwarzpunkt) liegen die neutralen Grauwerte.


Wozu gibt es Farbräume?

Darstellungsgmedien wie z.B. Computermonitore können nicht alle sichtbaren Farben darstellen. Selbes gilt auch für Druckverfahren oder fotografische Wiedergabetechniken - sie alle haben unterschiedliche, limitierte Fähigkeiten, Farben darzustellen. Wenn Farben reproduziert - also von einem Medium in ein anderes transportiert - werden sollen, ist es nötig zu wissen, welche farblichen Möglichkeiten die verwendeten Medien besitzen. Farbräume oder Gamuts beschreiben nicht mehr und nicht weniger als genau das. Sie liefern exakte mathematische Beschreibungen für die Gesamtmenge der jeweils darstellbaren Farben. Farbräume sind wesentliche Bestandteile jener Informationen, die in Farbprofilen gespeichert sind.