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L*a*b-Farben

Das L*a*b-Farbmodell ist ein geräteunabhängiges Farbsystem. Es wurde dazu geschaffen, um eine allgemeingültige Beschreibungsmethode für alle Farben zu besitzen, die das menschliche Auge sehen kann. Im Gegensatz zu Mischfarbsystemen wie RGB und CMYK oder physikalischen Beschreibungssystemen, ist L*a*b ein sog. »psychometrisches« Beschreibungsmodell. Psychometrie bedeutet hier, dass die menschliche Farbwahrnehmung das Maß der Dinge darstellt - konkret: Regelmäßige Abstände von Zahlenwerten im L*a*b-System spiegeln auch regelmäßige Veränderungen von Farb- und Helligkeitsempfindungen wider. So gibt der L-Wert in L*a*b die sog. »psychometrische Helligkeit« an (physikalisch gesehen ist das Verhältnis von Leuchtdichte und resultierender Helligkeitsempfindung nicht linear). L*a*b berücksichtigt aber z.B. auch, dass Gelb oder Grün heller wahrgenommen werden als Blau und Rot.

L*a*b-Farbwerte werden in einem 3-dimensionalen, rechtwinkeligen Koordinatensystem abgebildet: Die vertikale Achse (L-Achse) steht dabei für die psychometrische Helligkeit (Lightness, 0=Schwarz, 100=Weiß), die von rechts nach links verlaufende Achse (a-Achse, -128=Grün, 0=neutral, 127=Magenta/Rot) beschreibt die »Rot-Grünheit« und die von vorne nach hinten verlaufende (b-Achse, -128=Blau, 0=neutral, 127=Gelb) die »Blau-Gelbheit«. Jede Kombination aus Werten auf diesen Achsen ergibt eine absolute Farbbeschreibung, die einem bestimmten Farbeindruck im Auge entspricht.

Das L*a*b-Modell stellt (neben "XYZ", welches primär für selbstleuchtende Farben gedacht ist) im Color Management das grundlegende absolute Beschreibungssystem für Farben und Farbräume dar. Es ist meist Umrechnungsbasis bei Farbkonvertierungen. Damit ist L*a*b im Color Management Workflow, zumindest hinter den Kulissen, omnipräsent – es steht aber auch in vielen Applikationen als Arbeits-Farbmodus zur Verfügung, wo es in manchen Fällen Vorteile gegenüber RGB besitzt.

Dadurch, dass L*a*b kein Mischsystem aus Grundfarben darstellt, wirkt es auf praktische Anwender vorerst abstrakt und ungewohnt. Dennoch ist die Auseinandersetzung damit sehr empfehlenswert, weil L*a*b nicht nur als Arbeits-Farbmodus Qualitäten besitzt, sondern auch, weil die Beschäftigung damit Bewusstsein für allgemeingültige Farbbeschreibungen schafft. Damit wird jene Trennung zwischen Information und Abbildung nachvollziehbar, der alle Color Management Prozesse zu Grunde liegen.