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Kalibrierung, Justierung, Linearisierung, Profilierung

Kalibrierung

(calibration) bedeutet (entgegen weitläufiger Meinung) das Feststellen der Abweichungen von einem Normalzustand. Der Normalzustand (oder Standard) ist dabei genau definiert. Die Kalibrierung, die durch Messungen oder Vergleiche zu Stande kommt, ergibt also Aussagen über den Grad der Abweichungen. Bei der Monitorkalibrierung werden also nur die Abweichungen des Monitors vom Standard ermittelt, jedoch nicht beseitigt. Letzteres muss (der Richtigkeit halber) als Korrektur oder Justierung bezeichnet werden.


Justierung

(adjustment) bedeutet das Verändern des Verhaltens eines Gerätes. In der Regel sind Justierungen Korrekturen, um die Verhaltensweise des Gerätes dem erwünschten Standard anzugleichen oder zumindest zu nähern.
Im Fall von Computermonitoren sind Helligkeits- und Kontrastanpassungen typische Justierungsmöglichkeiten. Außerdem kann bei fast allen Monitoren der Weißpunkt durch Veränderung der RGB-Intensitäten justiert werden. Selbiger kann aber auch mit entsprechender Software am Computer verändert werden.
Gammakorrekturen können nur selten am Monitor selbst durchgeführt werden - meist geschieht dies softwareseitig, wobei dann die Helligkeitsübertragung der Grafikkarte manipuliert wird. Unveränderlich sind bei Computermonitoren allerdings die Chromatizitäten der RGB-Primärfarben selbst.


Linearisierung

Von Linearisierung (linearization) spricht man in der Regel bei Druckern. Linearisierung bedeutet, den Drucker in einen Zustand zu versetzen, in dem er sich »linear« verhält, also seine Druckfarben im vollen Tonwertumfang (0-100%) druckt und die dazwischen liegenden Tonwertabstufungen gleichmäßig sind. Viele Drucker beinhalten selbst Programme, die dem Anwender gestatten, diese Linearisierung »visuell» – also auch ohne Messgeräte – durchzuführen. Der Linearisierungsprozess ist demnach eine Kombination aus Kalibrierung und Justierung.


Profilierung

(profilation) kann in den meisten Fällen nur mit Messgeräten und entsprechender Software durchgeführt werden. Ziel der Profilierung eines Gerätes ist, seine farblichen Wiedergabe- oder Aufnahmefähigkeiten exakt zu bestimmen und in Form eines Farbprofils abzuspeichern. Der Unterschied zur Kalibrierung ist, dass es nicht darum geht, Abweichungen von Standards festzustellen (die kompensiert werden wollen), sondern das Gesamtverhalten exakt zu dokumentieren. Die aus der Profilierung hervorgehenden Farbprofile können daraufhin vom Color Management System bzw. CM-fähigen Applikationen genützt werden, um das Verhalten des profilierten Gerätes vorhersagen und darauf reagieren zu können.

Es ist darauf zu achten, dass die verschiedenen Verfahren in der richtigen Reihenfolge angewendet werden. Zuerst müssen Kalibrierung und Justierung bzw. Linearisierung durchgeführt werden, erst dann (wenn das Gerät im »Soll-Zustand« ist) ist eine Profilierung zweckmäßig.