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Perzeptives Rendering

Perzeptives (perceptual) oder wahrnehmungsorientiertes Rendering unterscheidet sich von den beiden farbmetrischen Methoden wesentlich (siehe Rendering Intents). Der perzeptive Rendering Intent verhindert von sich aus das sog. Gamut-Clipping, also das Wegschneiden jener Farben des Quellfarbraumes, die im Zielfarbraum nicht darstellbar (vorhanden) sind. Die perzeptive Methode (auch Gamut-Mapping genannt) bewirkt, dass alle Farben des Quellfarbraumes in den Zielfarbraum »gequetscht« (ggf. dorthin »ausgedehnt») werden. Diese Kompression / Expansion des Quellfarbraumes führt jedoch dazu, dass auch jene Farben, die im Zielfarbraum abbildbar wären (also 1:1 reproduzierbar), verschoben werden.

Die Idee für den perzeptiven Rendering Intent ist, in Bildern die relativen Bezüge der Farben zueinander bei der Konvertierung zu erhalten und gleichzeitig eine Methode zu besitzen, die in jedem Fall ohne Informationsverluste auskommt. Der Preis dafür ist, dass man beim perzeptiven Rendering nicht von Farbreproduktion sprechen kann, weil sich alle Farben im Rahmen der Konvertierung verändern.

Beim perzeptiven Rendering wird also der Quellfarbraum von der Größe an den Zielfarbraum angenähert und alle Farben werden dabei verlagert. Dies betrifft auch den Schwarzpunkt und den Weißpunkt. Die optionale Tiefenkompensierung, die beim relativ farbmetrischen Rendering nötig ist, um Zeichnungsverluste in den dunklen Bereichen zu verhindern, ist hier nicht notwendig, weil dies schon in die perzeptive Methode integriert ist. Die Kompensierung des Weißpunktes (und der neutralen Grauwerte) geschieht beim perzeptiven Rendering gleich wie beim relativ farbmetrischen Rendering.